Schottland: Der Weg ist definitv das Ziel

Vier mal bin ich nun schon in das faszinierende Schottland gereist und ich werde auch noch sicher weitere Male dorthin zurückkehren. So sehr bin ich vom Schottland-Virus infiziert worden. Angefangen hat alles auf der Abifahrt im Jahre 1992: Ich war begeistert! Zwei Jahre später beschloss ich, mit ein paar Freunden, abermals die Reise gen Norden anzutreten.

Mit einem VW-Bus durchkreuzten wir 10 Tage lang das rauhe Klima. Den Hunger noch nicht gestillt und hungrig nach weiteren Entdeckungen, verschlug es mich im Jahre 1996 erneut in die Highlands, meiner neuen 2. Heimat. Diesmal mit meiner Freundin/heutigen Frau ;) in meinem VW-Golf. Last but not least, durchquerten mein Freund Jörg (der ebenso wie ich einen kleinen Schottland-Tick hat!) und ich im Jahre 1998 das Land und legten dabei in 12 Tagen 4500 km (!) zurück.

Kein noch so abgelegener Ort war vor uns sicher!

Im folgenden bekommt ihr einen kleinen Überblick über Sehenswertes in Schottland. Auf meiner  Schottland-Landkarte könnt ihr den Weg verfolgen, den ich im folgenden beschreiben werde. Weitere Bilder findet Ihr in meiner  Schottland-Bildersammlung. Wer ausführliches erfahren will, der sollte sich einmal meine Sammlung an  Schottland-Links anschauen, die ich zum Thema «Schottland» zusammengetragen habe.

Hier seht ihr den Ausgangspunkt eines jeden Trips nach Schottland: den Grenzstein der Grenze England/Schottland an der A68. Ab hier heisst es:«Endlich wieder schottischen Boden unter den Füssen!». Bei dieser Gelegenheit wird erst mal ein kühles Hans A. aus Dortmund geöffnet. Das Foto rechts entstand auf meiner 2. Tour nach Schottland (1994) und zeigt mich mit Peti (rechts). Auf der A68 geht es immer weiter Richtung Norden. Das gute in ganz Großbritannien sind die Aussschilderungen: Schon ab London einfach nur noch Richtung « The North » fahren, und nach ein paar Stunden ist man schon in Schottland! Einfach, was?! Vorbei an Jedburgh gelangt man zum ersten Highlight der Reise: Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands. Für mich eine der schönsten Städte der Welt.

Von dort aus lässt sich in Ruhe der weitere Trip ins Hochland planen. Auch können hier noch bequem letzte Versorgungsengpässe beseitigt werden. Burger King tut das seinige, um die bevorstehenden «Nudeln mit Sosse-Tage» zu überstehen! Wer, wie ich, auch ein Fast-Food-Freund ist, sollte nochmal kräftig tanken, denn der nächste Mc Donalds kommt erst in Inverness!

Auf dem Foto seht ihr den Blick vom Schloss aus auf die grösste Einkaufsstrasse der Stadt: Princes Street, der Hauptstrasse der Neustadt. Der sich im Vordergrund befindliche Garten teilt die Stadt in die Alt-, bzw. Neustadt. Parallel zum Schloss hinauf führt die High Street, der sogenannten Royal Mile. Am einen Ende der Mile befindet sich das Schloss, am anderen Ende weiter unten gelegen steht der Holyrood Palace.

Hier wohnt die Queen, sollte sie sich einmal nach Edinburgh verirren. Zu empfehlen sei auch noch der sich mitten in der Stadt befindliche Arthurs Seat. Ein netter kleiner 251m Hügel, von dem man aus einen herrlichen Blick auf die Stadt hat.(Vorsicht! Der Aufstieg ist anstrengender, als man glaubt!) Bei schönem Wetter wird man verstehen, wieso Edinburgh zu Recht den 2. Namen Athen des Nordens trägt.

Bevor man sich nun endlich aufmacht, den Norden zu erforschen, sollte man immer darauf gefasst sein, an jeder Ecke einem Schaf über den Weg zu laufen. Dieses Exemplar erwies sich als ein besonders hartnäckiges seiner Gattung: Es wollte uns partout den Weg nicht freimachen! Da meine Hupe nicht funktionierte, musste meine Freundin aussteigen und es höflich bitten, die Strasse doch freizugeben. Wie gesagt, immer auf der Hut sein, denn diese Viecher stehen oder liegen an den unmöglichsten Stellen!

Ich beschreibe nun die wichtigsten oder auch schönsten Punkte meinen Reisen durch Schottland.

Ab Edinburgh geht es weiter Richtung Norden. Ein Abstecher nach St. Andres, dem Golf-Mekka lohnt sich. Hier kann man auf dem legendären Old Course ein paar Mini-Golf Bahnen spielen. Weiter nördlich gelegen, das berühmte Schloss Glamis Castle. Den überteuerten Eintritt (wie in fast allen Schlössern Schottlands) kann man sich sparen, ein Foto-Stop reicht alle mal.

In dieser Region befinden sich viele sehr schöne Schlösser und Gärten. Dunnottar Castle, bei Stonehaven gelegen, zählt hierbei zu meinen Favoriten und sollte nicht verpasst werden.(Sehenswert auch: Balmoral und Blair Castle) Westlich von Fraserburgh liegt das kleine Fischerdorf Pennan (Foto links). Wahren Schottland Freaks wird dieser Ort ein Begriff sein, denn hier spielte der Film Local Hero. Für Whisky-Fans lohnt sich ein Ausflug nach Dufftown. Gleich sieben Brennereien befinden sich im Ort, darunter auch die berühmte Glenfiddich Distillery. Inverness, die Hauptstadt des Nordens, bietet sich als Übernachtungsort an. Von hier aus kann man bequem Loch Ness, Cawdor Castle(Macbeth) oder das Schlachtfeld von Culloden erreichen. In Culloden selber sieht man nur ein Stück Land, wo am 16. April 1746 der letzte Versuch der Schotten scheiterte, sich von England loszusagen. In 30(!) Minuten metztelten die Engländer die zahlenmässig unterlegenen Schotten ab. Tragischer Held hierbei der Schottenführer Bonnie Prince Charlie, der heute noch als Volksheld gefeiert wird.

Nach dem nördlichst gelegenen Mc Donalds Grossbritanniens gelangt man hinter Inverness in die faszinierende Einöde der Highlands. Stunden auf Single-Track Roads, kein Mensch in Sicht. Fährt man allerdings entlang der Nordsee Richtung John o´ Groats, sei noch Dunrobin Castle erwähnt und empfohlen. Die Gärten sind absolut sehenswert. Bei John o´ Groats stehen die Duncansby Stacks (Foto). In John o´ Groats selber gibt es nicht viel zu sehen. Von hier fahren die Fähren auf die Shetland Inseln ab. Ausserdem rühmt man sich, das letzte Haus Schottlands zu haben. The last house in Scotland, ein nettes Fotomotiv, oder besser:« Wie schaffe ich mir eine Touristenattraktion!!» Entlang an einsamen, breiten Sandstränden (Tip: Bettyhill) gelangt man nach Durness. Hier kann man sich Smoo Cave ansehen, eine Höhle, die schon von Wikingern bewohnt war.
Ab hier geht es wieder Richtung Süden. Am Meer oder an den zahlreichen Seen entlang beginnt nun eine Reise durch eine phantastische Landschaft, geschmückt mit allerlei Sehenswürdigkeiten.(Inverewe Gardens, Ardvreck Castle) Für diese Passage sollte man sich ruhig vier Tage Zeit nehmen. Es lohnt sich in jedem Fall.

Man nähert sich nun einem weiteren Highlight:der Insel Skye. Einem absoluten "Muss auf" jeder Schottland-Tour. Am Kyle of Lochalsh fährt man auf der neuen Brücke auf die Insel. (Vorsicht: der Brückenmaut ist teuer!) Ob nun Cuillin Hills, Kilt Rock, Old Man of Storr, Dunvegan Castle, Portree, Quiraings, es gibt genug zu sehen. Mein Tip:Neist Point (Foto), der westlichste Punkt der Insel.

Leider ist dieser Punkt nur sehr unzureichend ausgeschildert und in fast keinem Reiseführer verzeichnet. Also mal fragen. Von Uig aus kann man auf die Hebriden übersetzten, was ich eigentlich nur empfehlen kann: Strände wie in der Karibik sieht man nicht alle Tage in der Nordsee! Zwei bis drei Tage lohnen sich auf den Inseln Harris und Lewis zuzubringen. Runter von Skye fährt man direkt am nächsten Highlight vorbei:Eilean Donan Castle, das meistfotografierte Castle der Welt. Ich selber fotografiere es jedesmal, wenn ich da bin und besitze schon weit über 20 Exemplare, bunt wie schwarz/weiss. Schaut selber auf der linken Seite, oder in meiner  Schottland-Bildersammlung.

Das nächste Ziel heisst Fort William, mit seinem Hausberg, dem Ben Nevis. Mit 1.344m der höchste Berg Grossbritanniens. Von hier aus ist man schnell im Glen Coe. In diesem Tal, auch genannt das Tal der Tränen, fand 1692 ein Massaker statt, bei welchem ein kompletter Clan fast ausgerottet wurde, weil dieser zu spät seinen Eid auf den neuen König geleistet hatte.

Der nette Ort Oban lädt auch zu einem Bummel ein. Von hier aus fahren Fähren auf die Insel Mull. Das Duart Castle soll hier empfohlen werden. Ausserdem gelangt man von Mull aus auf die heilige Insel Iona. Hier steht ein Kloster, von welchem aus die Christianisierung ganz Skandinaviens ausgegangen sein soll. Noch heute sind auf dem Friedhof zahlreiche skandinavische Könige begraben. Durchs zentrale Hochland gelangt man schliesslich an den Loch Lomond, dem viel besungenen See, nur 45 Auto-Minuten nördlich von Glasgow. Glasgow selber gefiel mir eher wegen seiner genialen Einkaufsmöglichkeiten, als durch irgendwelche Sehenswürdigkeiten. (War aber auch nur kurz da!)

Als letztes Highlight, welches man aber auch schon auf dem Weg nach Norden sehen kann, sei das Stirling Castle zu empfehlen. Das früher, wegen seiner guten strategischen Lage, heiss umkämpfte Schloss ist schon von weitem gut sichtbar. Kurz vor dem Castle liegt das Schlachtfeld Bannockburn, wo der sagenhafte Braveheart gegen die Engländer gewann.

Das hochgelegene National Wallace Monument wurde ihm zu ehren errichtet. Noch so ein Volksheld. »Freiheit!!!«

So, das sollte ein grober Überblick über das sein, was einen alles so in den Highlands erwartet. Natürlich gebe es noch vieles mehr zu berichten, aber ich wollte eh nur Appetit auf mehr machen. Es gibt nichts besseres, als Schottland auf eigene Faust zu bereisen und so in den hintersten Winkel vorzustossen. Als Reisezeit empfehle ich den September, da ich in 7 Wochen Schottland vielleicht 7 richtige Regentage hatte und ich ausschließlich im September gefahren bin. Also nix von wegen, in Schottland regnet es nur!

Neugierig gewordene schauen sich mal meine Sammlung von  Schottland-Links an, die ich zusammengetragen habe. Von den Seiten aus kann man bequem alles erfahren, was einen so interessiert.